SA/JO: SprachMilieu III, Academy of Art Berlin 2013. © Kersten Glandien
<SA/JO> (Sabine Schäfer/Joachim Krebs): SprachMilieu III
Aus: ProsaPhon(ie) – eine sonotopologische KlangSprachKonsistenzMaschine, 2002
Für einen begehbaren, acht-gliedrigen RaumklangKörper mit der Textlinie von Konrad Bayer (1962)
Dauer: 14:45 (Loop)
Stimmen: Rufus Beck, Peter Fitz.
Ort: Clubraumfoyer
… Alleiniges Sprachklangmaterial bildet der Wortverschränkungs-‐Prosatext . … Diese Verfahrensweise -‐ von Bayer ausdrücklich als “Topologie der Sprache” bezeichnet -‐ basiert auf dem Prinzip der Gleichheit des rein klanglichen Anteils einzelner Worte oder Wortsilben bei gleichzeitiger Vieldeutigkeit der semantischen Bedeutungsebenen.. … Uns kam es vor allem darauf an, die Multidimensionalität der semantischen Texturebenen zu intensivieren, um sie -‐ bei gleichzeitiger, konsequenter Beibehaltung der kontinuierlich-‐eindimensional angelegten phonetischen Textlinien -‐ in ihrer multi-‐linearen Mehrdeutigkeit, als einen vom Rezipienten in jedem Augenblick wieder neu zu erfahrenden, wandelbaren Wahrnehmungsprozess verschiedenster Deutungsmöglichkeiten erscheinen zu lassen. … Getreu unserer „sonotopologischen“ Devise “Jedem Wort seinen Ort – Jedem Klang seine Zeit” kommt der artifiziellen, räumlichen und zeitlichen Gestaltung der SprachklangLinien dabei eine große Bedeutung zu. Durch die beschleunigte oder verlangsamte, künstlerisch rhythmisch gestaltete und räumlich gesetzte SprachklangBewegung mutieren dabei einzelne “Wort-‐Punkte” zu frei im Raum flottierenden, vegetativ wuchernden SprachklangLinien. Dadurch entsteht ein permanent zwischen Sprache (=Semantik) und Klang (=Phonetik) fluktuierendes „Zwischenplateau“ als akustische Konstruktions-‐ und Repräsentationsmatrix zur Komposition solch einer imaginären SprachklangKonsistenzMaschine.
Auszug aus dem Werktext der Künstler. Der vollständige Text und weitere Informationen sind abrufbar auf:
www.sajo-art.de
